Ferdinand Streb

Berching - Paris - Hamburg

Ferdinand Streb wurde am 5.11.1907 in Berching (Bayern) geboren. Seine Ausbildung begann er 1926 mit einer Tischlerlehre. Von 1929 bis 1932 studierte er Innenarchitektur an der Kunstakademie in Hannover. Für seine erste praktische Tätigkeit bei einem Architekten wählte Streb kein geringeres Büro als das von Le Corbusier aus. Bei ihm in Paris arbeitete Streb von 1933 bis 1935. Danach ging er nach Deutschland zurück, zunächst arbeitete er bei Carl August Bembé in München, zog aber schon 1936 nach Stralsund. Dort war er im Auftrag von Alfred Stieler beim Aufbau des Marinelazaretts tätig. 1938 gründete er sein eigenes Büro in Stralsund.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges finden wir Ferdinand Streb in Hamburg wieder. Er beteiligt sich an einem Projekt, das ein Signal in der Orientierungslosigkeit der Nachkriegsarchitektur setzt: Dem Bau der Grindelhochhäuser. Mit diesem bereits 1946 begonnenen Projekt wurden Ideale des Modernen Städtebaus, wie sie etwa Le Corbusier propagierte, in die Realität umgesetzt.

Eine organische Moderne

Strebs eigene Architektursprache kam allerdings erst voll zur Geltung, nachdem er 1948 ein eigenes Büro in Hamburg eröffnet hatte. Seine Entwürfe wie die Iduna-Germania, das Appartementhaus Heimhuder Straße oder der Alsterpavillon zeigen deutlich seine Liebe zu "organischen" Formen.

Der Alsterpavillon, der fünfte in Hamburgs Geschichte, ist sicherlich Strebs bekanntestes Gebäude in der Hansestadt. Jahrzehntelang war dieses Café ein beliebter Treffpunkt an prominenter Stelle inmitten der Hamburger Innenstadt. Anfang der 90er Jahre rentierte sich das alte Konzept nicht mehr. Und der Pavillon offenbarte Baumängel. Nicht wenige nahmen dies zum Anlaß, den Abriß des Gebäudes zu fordern. Dazu kam es nicht. Der Fall zeigt aber, wie umstritten die Architektur der 50er Jahre ist. Und dies, obgleich die aktuelle Architektur auch in Hamburg häufig auf Elemente dieser Epoche zurückgreift. Strebs Gebäude für die Iduna-Germania am Alsterufer aus dem Jahre 1951 belegt dies deutlich.

Ferdinand Streb setzte mit seiner Architektur moderne, elegant-freundliche Akzente, die sich genauso deutlich von der traditionellen Architektur absetzten wie von einer rein funktionalistischen Auffassung der Moderne. Er starb am 6.2.1970 in Hamburg.

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