Wolfgang Schultz-Coulon
Von Karl H. Hoffmann
Porträt
"Bauen im städtischen Kontext, Bauen in einer reduzierten, verständlichen Formsprache, aus der sich Stadträume für die Öffentlichkeit schaffen lassen", so das Selbstverständnis von Wolfgang Schultz-Coulon (1). Wie viel Wert Schultz-Coulon auf die städtebauliche Einpassung von Gebäuden legt, wird besonders augenfällig beim Betrachten des Projektes Neuer Wall 11 oder angesichts des Rathauses in Uelzen. Die Bauten werden nicht als Spektakel inszeniert, sondern orientieren sich an der Umgebung und an der Geschichte des Ortes. "Rücksichten auf die Nachbarn" lautet die Überschrift zu einem Artikel über das Gebäude Rennbahnstraße 165 in Hamburg-Marienthal (2).
Schultz-Coulons Entscheidung für das Bauen im Kontext impliziert, dass seine Architektur auf die deutliche Herausarbeitung einer "Marke" verzichtet. Ein "Schultz-Coulon" ist nicht auf den ersten Blick zu erkennen, die Handschrift des Architekten verrät sich erst bei näherer Betrachtung..
Stilistisch bewegt sich Schultz-Coulon in einem recht großen Feld mit dem Fokus klassische Moderne, aber auch postmoderne Bauformen. Er tritt nicht über diese Linien hinaus und huldigt einer bestimmten "Schule", sondern bleibt unabhängig in den Mitteln der Gestaltung.
Quellen:
(1) Architekten BDA in Hamburg 1998/99, Hamburg: Dölling und Galitz, 1998, S. 116
(2) 75 Jahre Wohnungsbau - 75 Jahre Frank. Hamburg: Firmengruppe Frank, 2000, S. 120