Hans Speckter
Baurat "Nein"
von Bartosz Cejer
Der aus einer Hamburger Kaufmanns- und Künstlerfamilie stammende Hans Speckter, wurde am 22. September 1901 in Hamburg-Bergedorf geboren.
Nach einem abgeschlossenen Architekturstudium 1925 an der TH Hannover, startete er seine berufliche Karriere 1926 als Stadtplaner in Osnabrück.
Während seiner Zeit als Stadtplaner in Osnabrück, beschäftigte sich Speckter vorallem mit dem Landschafts- und Siedlungsbau im Emsland. Zu seinen Aufgaben zählten u. a., dem Wohnungselend auf dem Lande entgegen zu wirken und die Sanierung der ländlichen Ortschaften voranzutreiben.
Nach einem Jahr als Kreisbaurat in Stormarn, wechselte Speckter in die Hamburger Baubehörde, wo er 1937 als Baurat begann. Der 2. Weltkrieg führte zu seiner Einberufung zur Wehrmacht, aus dem er 1943 aus Rußland wiederkehrte.
1946 promovierte Hans Speckter zum Dr.-Ing. an der TH Hannover mit der Arbeit "Die raumkünstlerische Entwicklung der Stadt Paris seit dem 16. Jahrhundert". Drei Jahre danach stieg er zum Oberbaurat der Hamburger Baubehörde auf. Ihm wurde der Spitzname "Baurat Nein" verliehen, da er eine starke Hand für notwendig hielt und vielen Plänen ein "Nein" entgegensetzte.
1952 wurde er zum Leiter des Landesplanungsamtes Hamburg ernannt. Während dieser Zeit war er maßgeblich am Wiederaufbau Hamburgs, nach der Zerstörung im 2. Weltkrieg, beteiligt. So beeinflußte er die Gestaltung des Alsterwanderweges, der Alsterarkaden und des Ballindamms stark mit, die seinen Visionen von der gesunden und aufgelockerten Stadt, mit Grünanlagen, Licht und Luft für ihre Bewohner, entsprachen. Stets war ihm jedoch auch wichtig, die typisch hamburgische Atmosphäre und Tradition in der Stadt zu erhalten. Im selben Jahr veröffentlichte er sein Buch "Der Wiederaufbau Hamburgs nach dem großen Brande von 1842".
Als Gründungsmitglied des gemeinsamen Landes-Planungsrates Hamburg/Schleswig-Holstein, war Dr. Speckter bemüht, den sich über die Grenzen der Stadt ausbreitenden Wirtschaftraum Hamburg zu gestalten. Im Jahre 1964 veröffentlichte er ein weiteres Buch, mit dem Titel "Paris - Städtebau von der Renaissance bis zur Neuzeit ". Zu dieser Zeit war er bereits erster Baudirektor in Hamburg. Zwei Jahre später schied er aus dem Öffentlichen Dienst aus.
Hans Speckter verstarb am 4. Dezember 1967. Bis zuletzt arbeitete er als Mitglied der Unabhängigen Kommission, zur Überprüfung des Aufbauplanes, mit am Zukunftsbild seiner Heimatstadt.